Den Volltext über die „Systemische Hyposensibilisierung Neurodermitiskranker Kinder“ finden Sie unten kostenlos als Download.
Die Hochsensitivität ist a priori keine Krankheit, neigt aber bei länger dauernden und häufig wechselnden Anforderungen zur Überreizung. Ohne therapeutische Hilfe schreitet sie tendenziell fort. Die emotionale Erregbarkeit und die Überempfindlichkeit gegenüber subtilen Reizen nehmen stetig zu. Die Anpassung an die alltäglichen Anforderungen fällt den Betroffenen schwerer und sie erschöpfen sich immer rascher. Hält dieser Zustand längere Zeit an, führt er zwangsläufig zur Entwicklung gesundheitlicher Störungen und zu epigenetischen Veränderungen, die an die Nachkommen weitergegeben werden können. Diese Kinder zeigen von Beginn an eine auffällige pychische Irritabiltität und körperliche Hyperreagibilität, die oft in eine atopische Dermatitis übergeht. Die erhöhte Responsivität hochsensitiver Eltern und die Neigung zur Überversorgung sowie Überbehütung verstärken die Veranlagung des Kindes. Es kommt zu einem circulus vitiosum, der unbehandelt in eine chronische Krankheit übergehen muss.
Die stressassoziierten Krankheiten entwickeln sich nicht infolge akuter Stressoren sondern generationenübergreifend. Die Zunahme der Erkrankungen des atopischen Formenkreises, der Allergien, der Autoimmunerkrankheiten und der häufigsten psychischen Störungen kann nur im frühen Kindesalter und unter Einbeziehung der Eltern gestoppt werden. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse, wurde die Systemische Hyposensibilisierung entwickelt. Es handelt sich nicht um ein alternatives Therapieverfahren, sondern um eine andere medizinische Versorgungsweise. Anstatt sinnloser Vermeidungsempfehlungen und symptomatischen medikamentösen Behandlungen, geht es in der SHS um die aktive Auseinandersetzung mit der Ursache. Die SHS ist ein verhaltenstherapeutisch begleitetes ärztliches Verfahren. Wesentliche Bausteine sind die Kognitive Therapie, das Neuronale Training und die Spezifische Immuntherapie. Bei der Erprobung der SHS konnte überraschend schnell auf Vermeidungsempfehlungen verzichtet werden. Der medikamentöse Behandlungsbedarf senkte sich mit dem Fortschreiten der SHS nachhaltig. Bei deutlich kürzerer Behandlungsdauer, wurden signifikant bessere Behandlungsergebnisse erzielt.